Stellt die eingefettete Pfanne bereit! Legt das Besteck zurecht! Im Vereinigten Königreich ist der Dienstag vor Beginn der Fastenzeit unter zwei Namen bekannt: "Shrove Tuesday" und "Pancake Day". Millionen von Briten schlagen Eier auf, öffnen eine Packung Mehl und widmen sich dem Pfannkuchenbacken. Pfannkuchen mit Obst, Pfannkuchen mit Sahne, Pfannkuchen mit Marmelade, Pfannkuchen mit Sahne oder Schokolade oder Pfannkuchen mit ausgepresstem Zitronensaft und Zucker. Vor allem Kinder lieben diese Leckereien. Und mit der richtigen Ausrüstung kann die Pfannkuchentradition auch beim Angelausflug hochleben!
Der Pfannkuchen tief in der britischen Kultur verwurzelt. Die Angelsachsen (vor der normannischen Invasion von 1066) wurden vor der Fastenzeit mit einer sogenannten Pfannkuchenglocke zur Kirche gerufen, um zu beichten. Außerdem hat jede der Pancake-Zutaten eine tiefere Bedeutung mit Blick auf Leben und Religion. Vier Zutaten stehen im Zentrum: Eier, Mehl, Salz und Milch. In dieser Reihenfolge sind sie Sinnbild für die "Schöpfung" (Eier), die Substanz (Mehl), die Gesundheit (Salz) und die Reinheit (Milch).
Wie die Briten, haben auch die Deutschen eine Vorliebe für Süßes. Ein Hit im deutschsprachigen Raum sind die sogenannten Berliner - eine Art gezuckerte, mit Marmelade gefüllte Donuts. Dieses süße Gebäck ist zu dieser Jahreszeit traditionell sehr beliebt. Mancherorts gibt es den Berliner nur zur Fasnachtszeit. Im Süden Deutschlands und in der Schweiz greifen die Menschen auch zu Dampfnudeln. Interessanterweise sind diese Knödel den britischen Pfannkuchen mit Blick auf die Zutaten sehr ähnlich. Bei einem süßen Knödel wird der Zucker jedoch in den Teig eingekocht und nicht nur aufgestreut. Die Konsistenz und die Textur sind anders, denn diese süßen Teilchen werden oft mit einer puddingartigen Vanillesoße serviert. Guten Appetit und Prost mit dem passenden Wunschgetränk am Ufer!
Was tut sich hingegen in Deutschland, wenn die Fastenzeit naht? Das deutsche Pendant zum britischen Pfannkuchentag ist der Fat Tuesday (auch Faschingsdienstag), benannt nach dem Verzehr fettiger Speisen. In Deutschland wird in der Woche vor der Fastenzeit ordentlich gefeiert, und zwar weit über das eine oder andere traditionelle Gericht hinaus. Tausende von Menschen ziehen durch ihre Städte und Gemeinden. Sie trinken Bier und geniessen Wurst, Fisch und eine Vielzahl lokaler Spezialitäten.